Junges Team in Thörey organisiert Transporte in ganz Europa

18.8.2018
Speditionsleiter Christopher Kranholdt (links) und Verkaufsleiter Oliver Zentgraf sind zufrieden mit dem neuen Standort. Im Sommer zog die Frachtmanagement Europa GmbH von Ilmenau ins Gewerbegebiet nach Thörey um. Foto: Antje Köhler

Thörey. Am Freitagvormittag wurden noch Hecken geschnitten und im Treppenhaus Bilder angebracht. Es soll alles fertig sein für die heutige Eröffnungsfeier der Frachtmanagement Europa GmbH (FME).

Diese hat seit 1. Juli eine Niederlassung im Gewerbegebiet in Thörey. Das Gebäude gegenüber dem Autohof stand einige Jahre leer. „Wir haben knapp 100 000 Euro für die Renovierung in die Hand genommen“, erklärt Christopher Kranholdt, Mitgründer und Speditionsleiter bei FME, beim Gang durch eines der modernen Büros, in denen nach Firmeangaben am Tag zwischen 200 und 250 Transporte in Deutschland und ganz Europa organisiert werden.

Baustoffe und Teile für den Maschinenbau

Kranholdt (32) stammt aus Waltershausen. Er hat einige Jahre lang in Hof bei einer Spedition gearbeitet und erhielt die Chance, die FME aufzubauen. Er und Verkaufsleiter Oliver Zentgraf (35) bezeichnen sich selbst als die „Dinosaurier“ der Firma, die nach Niederlassungen in Hof und Köln 2015 eine dritte in Ilmenau in der Oberpörlitzer Straße gründete. Dort sei man dann „herausgewachsen“, was nicht nur am begrenzten Platz für die Schreibtische der Mitarbeiter lag. Die Entscheidung für Thörey fiel im Herbst 2017 — vor allem auch wegen der hervorragenden Lage.

Die Spedition hat keinen eigenen Fuhrpark, sie arbeitet zu 100 Prozent mit Subunternehmern. Das sind kleine, mittelständische Firmen ebenso wie Branchenriesen, die ihre Lkw nicht leer von Frankreich nach Deutschland fahren lassen wollen. Transportiert werden vor allem Güter für die Baustoffbranche, den Automobil- und Maschinenbau. Eher selten sind es Lebensmittel oder Pflanzen.

Nicht auf die Region begrenzt, sondern sehr breit aufgestellt zu sein, bringe große Synergieeffekte, betont Oliver Zentgraf.

Dass einige Lkw mit dem FME-Loge auf der Plane unterwegs sind, dient der Werbung für das junge Unternehmen, das sich vom Standort am Erfurter Kreuz eine Menge verspricht. „Netzwerken“ gehört zur Strategie. Man sei auch bereits der Initiative „Erfurter Kreuz“ beigetreten, heißt es in der Chefetage.

Von der guten Erreichbarkeit über A4 und A71 profitieren auch die Mitarbeiter. Nicht mehr bis Ilmenau pendeln zu müssen, fänden viele gut. Seit dem Umzug hätte man sieben neue Leute eingestellt, aktuell zählt FME in Thörey 19 Mitarbeiter, davon drei Auszubildende. Von Fachkräftemangel keine Spur, freut sich der Speditionsleiter. Aber man tue auch einiges dafür, bilde aus, zahle über Tarif, sei in sozialen Netzwerken aktiv, suche Leute mit Affinität zu moderner Technik. Die Branche sei im Wandel, Transporte würden zunehmend auch im Internet gebucht.

Im Foyer des Bürogebäudes steht ein Kickertisch, an dem sich die Mitarbeiter treffen, spielend die Pause verbringen oder auch Dienstliches besprechen.

Die Zeichen stehen auf Wachstum, nicht nur beim Umsatz. Von Focus und der Financial Times seien sie schon ausgezeichnet worden, berichten die jungen Chefs. Bis zu 45 Arbeitsplätze könnten im Gebäude in Thörey entstehen, wo sich Disposition, Marketing, Vertrieb sowie die IT-Abteilung befinden.

Zur Einweihung am heutigen Samstag sind die Mitarbeiter mit ihren Familien ebenso wie gute Kunden eingeladen. Ein Lkw, was sonst, wird sich für das Fest in eine Bühne verwandeln.

Antje Köhler / 18.08.18